Was sind die Eigenschaften und Unterschiede von Parkett und Laminat?

Kriterium

Parkett

Laminat

 

Aufbau und Stärke

Parkett gibt es als dreischichtig ( oder 2-schichtig ) aufgebautes Fertigparkett oder als Massivholzstäbe (siehe auch Frage 1). Der 3-(2-)schichtige Aufbau besteht aus der oberen Edelholznutzschicht ( ca. 4 mm ) und einer Mittellage aus Querstäben aus Nadelholz, die als Trägerschicht fungiert ( Es gibt auch einige wenige Hersteller, die ihre Produkte aus drei Schichten des gleichen Holzes herstellen.) und - bei 3-Schicht Parkett - eine Gegenzugschicht aus Nadelholz. Die Gesamtstärke liegt zwischen 13 und 15 mm.

Massivstäbe sind wie der Name schon sagt aus massivem, gewachsenem Holz herausgeschnitten. Die Stärke schwankt je nach Produkt zwischen 14 und 22 mm.

Laminat besteht aus drei Schichten: einer hochdichten Holzfaserplatte und zwei Lagen Papier, deren eine mit dem Decor bedruckt ist und einer zweiten, der sog. Overlayfolie, die speziell gehärtet ist und deren Behandlungsintensität die Abriebfestigkeit des Laminates bestimmt. Gesamtstärke beträgt im Durchschnitt 7 mm.  

Lebensdauer

Parkett ist mit seiner dicken Laufschicht aus Edelholz mehrfach abschleifbar und hat statistische eine Lebensdauer von ca. 50 Jahren. Laminat gibt es in unterschiedlichen Nutzungsklassen. Diese Nutzungklassen und die konkrete Belastung des Bodens bestimmen die Lebensdauer. Am gebräuchlichsten sind die Nutzungsklassen 23, 31 und 32 ( es gibt auch noch 21,22 und 33). Für normal bis stärker benutzte Räume im Wohnbereich kommen vor allem die 23er und 31er Laminate in Betracht. Wobei je höher die Zahl desto größer ist die Abnutzungsfestigkeit. 32er kommt für die Wohnung nur für extrem benutzte Flächen in Betracht und 33er ist für Wohnungen nicht sinnvoll, sondern ist für gewerblich genutzte Räume vorgesehen. Ein Laminat, dass seiner Nutzungsklasse entsprechend genutzt wird hat eine Lebendauer von ca. 10 Jahren.  

Härte

Die Härte einer Oberfläche bei Parkett kann man in zwei Gesichtspunkte aufteilen: die Abriebfestigkeit und die Widerstandsfestigkeit gegenüber Druck. Für die Abriebfestigkeit ist primär die Oberflächenbehandlung des Parketts zuständig ( siehe Frage 5). Für die Festigkeit des Parketts ist die Holzart ausschlaggebend. So kann man die gebräuchlichsten Holzarten ungefähr in diese Reihenfolge bringen ( wobei es erhebliche Schwankungen gibt, die sich aus individuellen Eigenarten des speziellen Baumes ergeben, wie Wuchsgebiet, Trocknungsgrad etc. ): Weichere Hölzer: Fichte, Kiefer, Pappel, Lärche, Erle, Birke; Mittelharte Hölzer: Europ. Ahorn, Am. Kirsche, Walnuss, Birne, Pflaume, Ulme Harte bis sehr harte Hölzer: Europ. Kirsche, Esche, Eiche, Buche, Merbau, Wenge, Canad. Ahorn, Kambala, Afzelia. Laminat ist durch seinen dünnschichtigen Aufbau nicht sehr anfällig gegenüber Zerkratzen und Dellen. Insbesondere die hochfeste Faserplatte als Unterbau ist bis zu einem bestimmten Gerade kaum zu deformieren. Ist dieser Grad allerdings überschritten bricht die Platte, da sie wegen der großen Härte auch verhältnismäßig spröde ist. ( Wem von der Leiter der Hammer runterfällt, oder das Bild von der Wand muß damit rechnen, dass hierdurch im Laminatboden ein Loch hinterlassen wird)  

Verlegbarkeit

Parkett gibt es ( für die schwimmende Verlegung) in der Form des Nut- Feder Produktes ( mit Leim) und des Click- Verbindungs-Produktes ( mechanisch ). Parkett läßt sich außerdem vollflächig verkleben, spezielle Produkte sind mit Bügeltechnik verlegbar. Fast alle Laminate sind mit einer Variante der Click Verbindung ausgestattet. Eher selten gibt es noch die Nut- Feder Produkte, obwohl nur bei diesen ( und bestimmten Click- Produkten, die dies zusätzlich zulassen) der Leim als Verbindung zwischen den Dielen als zusätzlicher Feuchtigkeitsschutz fungiert.  

Preise

Die Preise bei Parkett hängen von der Holzart und vor allem der Sortierung innerhalb der Holzart ab ( siehe Frage 4). Besonders preiswert sind hier die rustikal sortierten Dielen. Außerdem gibt es Sonderprodukte. Die normalen Dielen sind zwischen 180 und 240 cm lang und zwischen 14 und 21 cm breit. Es gibt aber auch Kürzungen - meist als Anfallprodukt -, die dann im Preis niedriger liegen. Unsere günstigsten Sonderangebote beginnen bei ca. 19.- EUR, seltene Hölzer in ausgesuchter Qualität oder auch Intarsientafeln können bis zu 250.- EUR / m² kosten Da beim Laminat die Dekore nur Fotografien sind ergeben sich die Preisunterschiede nicht aus den Dekorvarianten. Die Preisdifferenzen ergeben sich aus der Abriebklasse und besonderen Eigenschaften wie schallschluckenden Unterbahnen die direkt Teile der Laminatdiele werden. Die Preise bewegen sich zwischen 5,99 EUR für Sonderangebote und ca. 45.- EUR für Dielen mit besonderer Ausstattung.  

Dekore

Die Dekore des Parketts sind geprägt durch die verwendeten Holzarten ( siehe Frage 2 ) Es gibt daneben aber auch noch spezielle Formen: Intarsienparkett, Tafelparkett, Hirnholzparkett ( ist neben der originellen Optik auch extrem hart), Mosaikparkett, Zierfedern, eingefärbtes Parkett: z.B: blau, weiss, grau, gekälkt, strukturgehobelt Die Dekore für Laminat könnten theoretisch völlig beliebig in ihren Motiven sein, da es Drucke sind. In der Regel werden aber fast ausschließlich Holznachbildungen produziert. Hier praktisch alle Holzarten, die oben unter Frage 2 dargestellt wurden. Daneben noch einige Exoten wie: Altholzdielenoptik, Carramarmor, Granit; und farbiges Holz: blau, grün, weiss, grau.  

Feuchtigkeit

Parkett reagiert als 3-schichtiges, 2-schichtiges oder Massivprodukt in gewissem Rahmen empfindlich auf Feuchtigkeit. Dauerhafte Feuchte schädigt das Parkett. ( tropfende Heizungsventile, Blumentöpfe, nicht ausgetrockente Beton/Estrich-Böden). Ein Wasserrohrbruch kann zum Totalschaden werden - muß es aber nicht. Zwar wird das Parkett durch die übermäßige Menge an Wasser sich schüsseln, aber viele - vor allem bessere Parkettsorten - legen sich mit Austrocknung wieder und können so oder mit geringen Ausbesserungsmaßnahmen weiterverwendet werden. Auch gegenüber zu feuchtem Reinigungsmaßnahmen ( empfohlen ist nebelfeuchtes Wischen ) reagiert Parkett nicht unmittelbar negativ. Nur bei dauerhaft anhaltender Fehlbehandlung geht das Parkett kaputt. Zu beachten sind in jedem Falle die Pflegehinweise. Laminat ist aufgrund seines Aufbaus ziemlich empfindlich gegenüber zuviel Feuchtigkeit. Hierbei spielt die Luftfeuchtigkeit keine Rolle - die allgemein in der Wohnung zwischen 45 und 75 % betragen sollte -. Auf zu feuchtes Wischen reagiert der Laminatboden schon relativ kurzfristig negativ durch Aufquellen der Basisplatte, was sehr leicht zum Abplatzen der Laufschicht führen kann. Größere Mengen Wasser müssen sofort beseitigt werden, sonst nimmt der Boden Schaden.